Rückblick

Ich bin jetzt zweieinhalb Wochen unterwegs. Eigentlich noch eine sehr kurze Zeit, es kommt mir aber schon viel länger vor. Die ersten paar Tage waren geprägt vom Abschiednehmen, danach kamen ein paar Tage des angewöhnen an den neuen Lebensstil. Und seit ich aus Augsburg raus bin, habe ich das Gefühl wirklich drin zu sein in meiner Reise.

Ich war unglaublich verwöhnt bis jetzt. Zuerst mal von meiner Route, die Donau ist auf diesem Stück wirklich sehr schön und die Radwege gut ausgebaut. Und wenn man eine Karte hat, ist es auch leicht auf dem Weg zu bleiben. ;-)
Und dann vom Wetter. Nur Sonne, die ganze Zeit – was ist das bloss für ein Luxus?! Die Regensachen sind inzwischen zuunterst in meinen Taschen. Auch die Temperatur war tiptop, bin ich noch mit langen Sachen gestartet, konnte ich inzwischen auf kurz umstellen und immer noch ist es angenehm. Dafür bekomme ich jetzt Radlerstreifen. Arghhh! – Wie hässlich!

Immer wieder bin ich auf Menschen gestossen, die mir Tips gaben wo es schön oder weniger schön ist zum durchfahren. Mich intressierte das gar nicht wirklich und es verwunderte mich, dass das so war. Darüber nachdenkend kam ich zum Schluss, dass diese Reise zuallerst eine Reise zu mir selbst ist. Zum zweiten ist sie eine Reise zu fremden Menschen und Kulturen. Und erst zum Schluss ist es eine Veloreise, die Veloreise ist quasi der Rahmen für die beiden erstgenannten Reisen.
Claude Marthaler hat geschrieben, das Velo sei seine Gebetsmühle. Ich kann das inzwischen sehr gut nachempfinden. Ist man nicht gerade mit Steigung, Gegenwind oder anderen Mühseligkeiten beschäftigt, dann ist lange Fahrrad fahren eine super Möglichkeit um ins nachdenken zu kommen. Man kann seine Gedanken schweifen lassen. Sich Zeit lassen um neue Schlüsse zu ziehen. Und weil man das nicht in einer Klosterklause macht, sondern in einer sich ständig verändernden Landschaft mit täglich neuen Begegnungen, kommt man in seinen Gedanken auch vorwärts.

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