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Osttürkei

Der Osten der Türkei (die kurdischen Gebiete) war anders. Aber nicht so fest wie ich erwartet habe. Etwas ärmlicher, teilweise etwas konservativer. Speziell in Urfa wo man auch einen interessanten Mix von Menschen beobachten konnte: Türken, viele Kurden (mit violetten Kopftüchern) und Araber.

Kurden in Sanliurfa

Von Urfa bin ich weiter nach Osten gefahren und es war einfach zu heiss. Deshalb (und besonders aus Zeitgründen) habe ich zu grossen Stücken den Bus genommen – oder (mit dem Velo und allem Gepäck!) Autos gestoppt – klappt besser als man denkt. Das hat sich gelohnt. Der Vansee liegt auf 1600 Metern und in Van war es etwas kühler. Nach etwas Erholung fuhr ich dann in 3 Tagen zur iranischen Grenze – es waren nochmals 3 wunderbare Tage. Die Route dem See entlang war wunderschön, ich wurde sogar zweimal von Kurden zum Picknick eingeladen. Es ging stetig aufwärts und es hatte Gegenwind, aber das war mir egal, ich konnte wieder fahren! Nicht mehr krank, nicht mehr zu heiss. In den Dörfern hatte es unglaublich viele Kinder die “Hello, hello” (mit diesem ganz grässlichen, touristischen Akzent) und dann “money, money” riefen. Es wurde nerviger als das Gehupe.

Nach zwei Tagen fahren kämpfte ich mich dann den Pass hoch, 2644 Meter! Es waren nur noch 10 Grad Celsius. Im Dorf in dem ich übernachtete waren es 15 Grad im Haus… Danach wurde ich mit einer wunderschönen Abfahrt mit Ausblick auf den Ararat belohnt.

Ararat mit Dorf

In Dogubayazit wollte ich nicht allzu lange verweilen. Nur kurz E-Mails checken. Aber ich hatte nicht erwartet wie so ein Grenzort ist. Die meisten Reisenden in den und vom Iran kommen hier durch und auch die Grenze von Aserbaycan und Georgien sind nahe…

In meiner Mailbox war eine Nachricht von einem holländischen Pärchen auf dem Fahrrad, sie seine gerade in Dogubayazit. Abgeschickt vor einer halben Stunde! Ich schrieb gleich so schnell wie möglich zurück, fragte nur kurz ob sie noch online seien, es klappte und wir vereinbarten ein Treffen. Auf dem Weg dorthin traf ich noch ein Zürcher Pärchen auf Fahrrädern an, sie konnten allerdings wegen ihrem Visum erst 2 Tage später weiterreisen.

Group of Cyclists

Mit Chris & Larissa (die Holländer) bin ich nun seit 3 Tagen unterwegs und wir verstehen uns sehr gut. Nachdem wir ihre Geldprobleme gelöst haben (man muss alles Geld in bar in den Iran mitnehmen!) fuhren wir zur Grenze. Auf dem Weg dorthin trafen wir auf eine Pilgergruppe aus Kasachstan, alle in Weiss, sie liefen in 6 Monaten nach Mekka. Das waren total fröhliche Leute.

Pilger aus Kasachstan

Dann kamen uns noch 2 Polen entgegen (auch auf dem Fahrrad), sie haben das Land in Shorts betreten und verlassen! Die sturen Kleiderregeln scheinen also für männliche Velofahrer nicht zu gelten. Da habe ich doch glatt ein Hemd umsonst gekauft!