Eindrücke aus Istanbul

Aya Sofya

  • Das Nebeneinander von Traditionell und Modern ist ergreifend. Schlicht und einfach faszinierend.
  • Es hat unglaublich viel Polizei.
  • Für eine Stadt mit so vielen Touristen schien sie mir auf den ersten Eindruck schlecht vorbereitet. Die erste in der (neuen!) Tourikarte eingezeichnete Touriinfo gabs nicht mehr und in der zweiten gabs weder Broschüren noch Karten und nur “little English”. Überhaupt, Englisch konnte man selten einsetzen. (Da ist Bursa ganz anders, gleich die ersten zwei Kellner mit denen ich zu tun hatte sprachen fliessen Englisch. Vielleicht gibt es hier einfach nur mehr gut ausgebildete Arbeitslose?) Als ich ein bisschen später auf dem Trottoir stehen bleibe um meine Karte zu konsultieren werde ich weggepfiffen. Ein Armeegelände mitten in der Stadt vor dem man nicht stehenbleiben darf. Als ich dann ein paar Schritte nach dem Gelände stehenbleibe kommt der Typ in grün wieder – gastfreundlich stelle ich mir anders vor…
  • Es ist faszinierend wie fest hier jeder sein Glück versucht. Jeder versucht etwas zu verkaufen, macht irgendeine kleine Arbeit. Gebettelt wurde praktisch nicht, oder dann von echten Krüppeln die die paar Münzen in ihren Bechern sicher auch wirklich gebrauchen konnten. Vielleicht liegts auch nur an der vielen Polizei? Vielleicht nur die kurze Sicht eines Touris? Auch wenn sie nicht zu beneiden sind, all die Schuhputzer, Maiskolben-, Simit-, Muscheln- (yamih! Lecker!), Parfüm- oder Sonstwas-verkäufer geben ein faszinierendes Bild ab und sind für ihre harte Arbeit zu bewundern.

Lecker! - auch für Meeresfrüchte-Nicht-LiebhaberMaiskolbenverkäufer, die stehen überall

  • Ein paar Minuten in der Yeni Cami (gleich bei der ersten Brücke) meditieren fand ich viel eindrücklicher als die Blaue Moschee und die Aya Sofya zusammen. All die feinen Verzierungen sind wunderschön und der Ort wirkt viel heiliger ohne die Tourimassen.
  • In einem Touriführer über Marokko stand man solle auf dem Bazaar mehrere Händler nach dem Preis fragen um einen Überblick über die Preise zu bekommen. Das ist totaler Blödsinn. Erkundigt man sich in Marrakesh nach dem Preis ist das ein Angebot zu Verhandlungen. In Istanbul dagegen geht das. Und macht auch wirklich Sinn. Es kann sogar sein, dass etwas im grossen Bazaar (der als touristisch gilt) billiger ist als in der Istiklal Caddesi. Die Istiklal ist sowieso hinterhältig: Sie gibt sich also die moderne Strasse mit all den grossen Marken aus, man bekommt das Gefühl die Preise seien fix was sie auch meistens sind, aber man kann plötzlich vor überzogenen und verhandelbaren Preisen stehen.
  • Wie die Ware angepriesen wird erzwingt immer wieder ein Lachen. All die Kellner die “Yes, please?” sagen wenn man an ihnen vorbeiläuft vielleicht nicht unbedingt, aber der Shop mit dem Schild: “This shop is recommend by Barak Obama” schon. Der Kellner der 5x hintereinander in unbestimmte Richtung Hello ruft auch: “Hello, hello, hello, hello, hello”. Hauptsache Aufmerksamkeit, Sinn muss es keinen machen. “We have everything you need” als Einladung in ein Restaurant ist auch ganz toll, “we are cheaper than the others” war ein Highlight und dann war da noch “Grüss Gott”.
  • Ich liebe türkisches Essen. Alles. Mit einer Ausnahme: Türkisches Eis. Es schmeckt wie Kaugummi. Und hat auch eine ebensolche Konsistenz. Deshalb kann es der Eismann auch am Stück aus dem Kühlfach ziehen und in der Luft rumschleudern. The show must go on…

glacee1

  • Ich habe das Schwarze Meer gesehen! Die Bosporusrundfahrt ist auch sonst empfehlenswert und angenehm.

Black sea, I see you!

 

4 Comments

  1. mega spannend was du alles erlebst. Du schreibst so bildlich.Bin gespannt für welche Route du dich entscheidest. Heb dr Sorg. Liabi Grüass

  2. “This shop is recommended by Barack Obama”! Ich glaubs nicht *gröl*! Bin gespannt wie du das Radfahren in der Türkei erlebst! Gruess, Jönu

  3. Mit Pin mit Bild von ihm! :-)
    Wahrscheinlich aus dem Wahlkampf…

  4. Das Bild mit dem “Kaugummi-Eis” ist auch zum schiessen!:)

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