Rauf und runter

Gestern bin ich in Ankara angekommen. Oben auf dem letzten Pass konnte ich meinen 4000. Kilometer fahren. Juhu!

Aber von vorne: Wer sagt, Istanbul sei auf Hügeln gebaut, lügt. Das ganze grosse weite Land ist eine einzige Ansammlung von Hügeln! Als Gott den Hügel erfand, probierte er seine Erfindung an der Türkei aus. Es geht immer nur rauf und runter. Rauf und rauf und rauf. Und runter.

Und wieder rauf.

Der kluge Velofahrer fährt der Küste entlang, weil es dort nicht nur schön, sondern auch flach ist. Nicht so in der Türkei! Es ist zwar schön, aber die Küstenstrassen … gehen rauf und runter. Das war schon auf dem Stück von Edirne nach Istanbul so. Aber auch die Strecke von Yalova nach Bursa (die ich der Küste entlang fuhr) ging nur rauf und runter. Es war sehr schön, aber auch anstrengend. Die Gegend scheint auch bei türkischen Touristen beliebt zu sein, also übernachtete ich einmal auf dem Zeltplatz und das zweite Mal auf einem Picknickplatz (der von einer Familie betreut wird, mit der ich den Preis von 10 Lira auf die 5 Lira die ich auch auf dem Zelplatz bezahlt habe runterhandelte). Dann kam nochmals eine richtig steile Strasse bis ich dann in Bursa war. Eine schöne Stadt in einem Talkessel. Dort blieb ich ein paar Tage. Danach wieder rauf. Und runter. Und rauf und runter. Und das alles bei hohen Temperaturen.

Ich fahre, wenn es geht, früh los, um 6 oder 7 und nutze den frischen Morgen bei 19, 20 Grad. Es wird dann bald wärmer und ab 12, 1 steigt die Temperatur auf über 30 Grad und es ist nicht mehr gut zu fahren, zumindest nicht aufwärts. Ich mache Siesta, in einem Teehaus oder unter einem Baum. Treffe Leute oder lese. Und dann gehts etwa um 5 wieder los. Das schlimme ist nicht die Temperatur an sich (wenn sie dann über 35 Grad klettert natürlich schon), sondern die Sonneneinstrahlung. Ich schwitze viel und trinke viel Ayran und Wasser. Und frage mich ein bisschen wie ich das die nächsten Monate machen werde.

Die letzten Tage waren also sehr anstrengend. Ich fühlte mich nicht fit als ich in Bursa ankam, aber ich fühlte mich auch nicht sehr fit als ich in Bursa abfuhr. Vielleicht nur die Hitze, vielleicht die allgemeine Anstrengung. Ich hoffe sehr, dass mir die paar velofreien Tage in Ankara guttun werden und ich danach mit frischer Energie weiterfahren kann.

 

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