Antworten auf Leserfragen zu Pakistan

Wie reagieren Pakistanis auf meine Präsenz? Kommt dir da manchmal auch Ablehnung entgegen, weil du aus dem Westen kommst, oder sehen sie in dir vor allem den mutigen Besucher, über den sie sich freuen, weil sie sonst wohl kaum Touristen sehen?

Im Grossen und Ganzen ist ein gastfreundliches Gefühl zurückgeblieben. Die Männer die mich beim reisen ansprachen waren nett und manchmal wurde ich eingeladen. Was man allerdings erhält sind komische Blicke, Starren. Aber ist das verwunderlich? Ich bin nun mal der rosa Elefant, habe Seltenheitswert und all die Pakistans gehen ja nicht einfach die Welt anschauen. Dann spreche ich ihre Sprache nicht, kann also nicht mit ihnen reden und so bleibt Verwunderung und Fragezeichen zurück. Es gab Momente wo ich mich gefragt habe, ob die Menschen wohl denken ich könnte ein Amerikaner oder ein Spion sein. Verschwörungstheorien haben Hochkonjuktur. Wer steckt denn nun wirklich hinter den Anschlägen? Wer will Pakistan schwächen? Woher kommt der Sprengstoffe für die Anschläge? Antworten auf diese Fragen führen manchmal zu obskuren Antworten. Da wird Indien beschuldigt den Talibans Geld zu geben, damit es in Kashmir einen weniger starken Gegner hat. Da wird gemunkelt, Blackwater (die von den USA angeheuerte Privatarmee) laufe ausser Rand und Band. Solche Geschichten. Die werden nicht von vielen geglaubt, aber sie sind da. Und wenn dann in der Zeitung steht, dass die USA irgendeine obskure Aktion am Laufen hat hat, dann könnte das schon dazu führen, dass man eher für einen Spion gehalten wird. Aber: Mir ist nie etwas negatives entgegengeschlagen.

Pakistan hat eine touristische Region: Der hohe Norden. Die Berge. Und dort spürt man die Situation intensiv. Viel Wirtschaft dort dreht sich um Tourismus. Und es kommen einfach nicht mehr viele Touristen. Ironischerweise ist der Norden immer noch eine der sichersten Gegenden von Pakistan. Da hört man die Einheimischen dann mal etwas klagen über ihre Situation.

Sport

Kricket geht über alles. Man sieht spielende Jungen in Parks, in Hinterhöfen, wo auch immer. Oft wurde ich gefragt “What is your favourite sport?” Meine Antwort “Football” löst natürlich nicht gerade Begeisterung aus, deshalb habe ich immer mit dem Satz “And your one is kricket, right?” nachgedoppelt. Einmal ‘Kricket’ im Satz verwenden und schon hat man ein Lächeln auf das Gesicht des Fragestellers gezaubert.

Religion im Alltag

Es ist ein muslimisches Land und das merkt man. Wenig Frauen auf den Strassen (regional), keine Betrunkenen, keine Nachtclubs. Aber der Islam hat sich mir gegenüber eher passiv gezeigt. Ich habe vielleicht mal einen Gebetsaufruf gehört. Immer wieder sah ich Männer am beten. Aber keine Missionierungsversuche oder so was. Ich war dem Thema Religion gegenüber vielleicht auch schon etwas abgestumpft nach vier Monaten in islamischen Ländern. Das hat sich auch darin gezeigt, dass ich praktisch keine Moschee besuchen ging in Pakistan.

 

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