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Haarsache

Hast du dich schon mal gefragt wie ich nach zwei Monaten Velo fahren aussehe?

Hier ist die Antwort:

Zwei Haarschnitte

Natürlich verbinde ich auch mit diesem Bild Geschichten: Der Haarschnitt ist bulgarisch, die Rasur türkisch. Ich habe ziemlich dichtes und dickes Haar, das fahren mit Pelz wurde in Bulgarien immer mehr zu einer heissen Angelegenheit. In einem Restaurant in einer Kleinstadt frage ich die Serviererin wo man sich hier die Haare schneiden lassen könne. Mit zwei Brocken Englisch (mehr waren es sicher nicht!) machte mir ihre Kollegin klar, dass ich die Strasse runter müsse und dann links. Ich sah dort natürlich keinen Coiffeur. Also fragte ich gleich nochmals jemanden. Irgendwann lernt man sich von Strassenecke zu Strassenecke mit Fragen durchzuhangeln bis man das gesuchte gefunden hat. Man deutete über die Strasse wo ich dieses Schaufenster sah:

coiffeur1

Zum Glück wurde in dem schmalen Raum gerade einem jungen Mann der Kopf geschoren, sonst hätte ich wohl noch lange nicht gemerkt, dass die hellblaue Schrift mein Ziel bezeichnete. Als nächstes musste ich herausfinden wie ich reinkomme – die Türe auf dem Foto führt nur in den Laden nebenan. Die Coiffeuse deutete mit dem Arm nach rechts wo ich einen Hauseingang fand, ich nahm mein Velo einfach mit rein – durch einen dunklen Gang und da war was ich suchte. Sogar mit Stuhl zum warten und Zeitschriften. Der junge Mann war schon fast fertig frisiert, ich fragte ihn noch ob er englisch könne und ob er der Dame mittleren Alters vielleicht sagen können, dass ich denselben Schnitt wie er wünsche. Er konnte. Zum Glück!

Meine Haare wurden nicht gewaschen, was ich empfohlen hätte, nach einigen Tagen draussen übernachten waren sie ziemlich fettig. Aber der Haarschneider war kräftig und die Schere gut geschliefen. Und ich war wirklich zufrieden mit dem Haarschnitt! Erstaunlich wie gut es ohne Worte geht! Kostete mich 4 Leva = 3 Schweizer Franken!

In Istanbul gings dann wegen meinem Bart zum Friseur. Ich wollte mich schon immer mal rasieren lassen und es nahm mich wunder wie das hier gemacht wird. Einschaumen, rasieren und dann gings erst richtig los :-) Ich weiss nicht ob es zwei oder drei After-Shave-Cremen waren die ich ins Gesicht geschmiert bekam, die paar eigenwilligen Haare im Nacken kamen auch weg und als der Coiffeur ein paar feine Haare in meinem Ohr sah, nahm er das Feuerzeug hervor, schwenkte es schnell vor meinem Ohr bis die Haare weg waren. So geht das!

 

Ich bin in Istanbul! – I made it to Istanbul!

(English version below)

Ich bin in Istanbul. Und ich habe eine Scheissfreude daran. Ein Etappenziel ist erreicht. Ich bin mit dem Fahrrad bis in die Türkei gefahren. Und ich bin bis nach Asien gefahren. Aber so richtig gemerkt, dass ein neues Kapitel anbricht, habe ich als ich über die Grenze in die Türkei fuhr.

Mh, zwei Wochen nix gepostet… Da häufen sich Erlebnisse an, die lassen sich kaum zählen. Heute gibts mal die Übersicht, später vielleicht mehr.

Bulgarien ist schön, aber ich habe mich als Transittourist gefühlt. Ich wollte es durchqueren und ab in die Türkei. Nachdem ich in mehreren Sprachen “Ja, Nein, Hallo, Tschüss, Danke, Bitte, Entschuldigung” gelernt habe, hatte ich langsam genug von diesen Spielchen und wollte in ein Land in dem ich etwas länger bleibe, ergo auch mehr Zeit für die Sprache habe.

Nach einem kurzen Abstecher nach Griechenland (einmal gut gegessen und an wunderschönem Ort gezeltet) gings ab nach Edirne. Zur Türkei sag ich erstmal nur soviel: Ich hatte geplant bis nach Istanbul zu zelten (naja, so genau ist das ja nie geplant) und von 5 Nächten verbrachte ich 4 unter einem Dach! Die türkische Gastfreundschaft hat mich gleich mal ganz fest umarmt.

Und jetzt Istanbul. Wer hat nochmal gesagt mit dem Fahrrad nach Istanbul zu fahren sei die Hölle? Alles gelogen, es hat mir Spass gemacht. Ok, es war mühsam, der starke Gegenwind vom Meer her hat mir echt zu schaffen gemacht; dazu Sonne und viele Aufs und Abs, Ächz! Natürlich hat es auch ein paar Autos auf der Strasse, aber hey, die hats in Basel auch. Ok, hier ist die Strasse etwas breiter: zwei- bis dreispurig; und es kann schon mal eine zweispurige Zufahrt dazu kommen, das ist dann etwas tricky als Fahrradfahrer. Der Verkehr wird eigentlich erst nach dem Flughafen mühsam, aber von da sind es auch nur noch ein paar Kilometer bis man in der Innenstadt ist. Und plötzlich ist man am Bosporus. Wo all die Schiffe vorbeifahren, die Menschen flanieren, die Minarette in die Höhe zeigen und wo eine Weltmetropole angesiedelt ist.


I made it to Istanbul! I am very happy about that. The first milestone on my trip is reached. I cycled all the way from home to Turkey. And I cycled to Asia. But the milestone for me was the Turkish border, there I really felt the new chapter of the trip beginning.

Bulgaria is beautiful, but I felt like a transit tourist. I just wanted to get through and into Turkey. After I learnt “Yes, No, Hello, Goodbye, Thanks, Please and Excuse me” in several languages, I was tired of that and was looking forward to a longer stay in one country, where I could also learn more of the language.

After one night in Greece (ate good and slept at a lovely spot) I arrived in Edirne, Turkey. About Turkey I am only going to say one thing for now: I planned to camp until Istanbul, but out of 5 nights I spent 4 under a roof! The Turkish hospitality welcomed me with a big hug.

And now Istanbul. Who said driving into Istanbul is like hell? It’s a lie, I enjoyed it. Ok, it was also a struggle, the strong wind from the seaside was a real stress, also the hot sun and a lot of ups and downs. Naturally on a street, there were also some cars, but hey, we also have them at home, so what? Ok, here the street is a bit wider, two to three lanes and sometimes two more lanes are joining, that gets a bit tricky as a cyclist. But the traffic only begins to be a hazzle after the airport and from there it is only a few more kilometers to the city centre. Und suddendly I was at the Bosporus. Where a lot of ships are passing by, people promenade, minarets are pointing up to heaven and where a world metropole is settled. Read the rest of this entry »

 

Route

Auf meiner geplanten Route werde ich zuerst die neuen EU-Staaten kennenlernen (Ungarn, Rumänien, Bulgarien), dann  in etwa zwei Monate die Türkei durchqueren. Danach führt meine Route durch den Iran und durch Pakistan worauf Indien folgt.

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